Griechenland – Solidarität!

Informations- und Kulturveranstaltung

Griechenland Flagge.

15. Juni 2012, 19.30 Uhr
Bilker Arkaden, Stadtteilzentrum Bilk
Bachstr. 145, 40217 Düsseldorf


Veranstalter:
Düsseldorfer Gewerkschaften


  • Zur gegenwärtigen Lage in Griechenland
    spricht die freie Journalistin Natalia Sakkatou.
  • anschließend Konzert
    »Sonne der Gerechtigkeit« – Lieder von Mikis Theodorakis
    in deutscher Sprache mit QUIJOTE.


Mit den deutschsprachigen Interpretationen der Lieder von Mikis Theodorakis (die er selbst sehr schätzt, wie er uns 2009 versicherte), werben wir für die Kultur des Landes, das als die Wiege der modernen Demokratie gilt. Gleichzeitig stellen wir die gegenwärtige zynische Politik der deutschen Regierung bezüglich Griechenlands in Frage und fordern eine Anerkennung der Griechen als gleichberechtigte europäische Mitbürger.


Zweifellos, der weltweit bekannteste lebende Grieche ist Mikis Theodorakis. Er ist Komponist, der ein riesiges Œuvre schuf: Opern, Ballett- und Kammermusik, Filmmusiken und vieles mehr. Doch bekannt wurde er mit seinen Liedern, in denen er Musikformen des einfachen Volkes mit hoher griechischer Lyrik verband, beginnend mit »Epitaphios« von Jannis Ritsos. Hunderte Lieder folgten. Für die Griechen sind diese Lieder identitätsstiftend, in der Welt geben sie Griechenland bis heute einen Klang.


Im April 1941 erlebt Theodorakis als Jugendlicher den Einmarsch deutscher Besatzungstruppen in seiner Heimat. Es folgten massenhafte Verbrechen an der griechischen Bevölkerung (u.a. wurden ganze Dörfer ausgerottet) und ein systematischer Raubbau der griechischen Wirtschaft, begleitet von Inflation und Hungersnot sowie dem Auspressen von Besatzungskosten und Zwangskrediten.


In seiner Autobiografie »Die Wege des Erzengels« (suhrkamp taschenbuch, 1998) schreibt Theodorakis über diese Zeit:

»In meiner Klasse gab es drei Kategorien von Schülern. Zur ersten gehörten die, die hungerten und in der Schule bewußtlos wurden, zur zweiten die, die hungerten, ohne in Ohnmacht zu fallen, zur dritten die, die wie noch nie in ihrem Leben aßen, weil ihre Väter Bauern, Schwarzhändler oder beides waren. Wir Hungernden der ersten und zweiten Kategorie beschlossen, diesen Zustand nicht länger zu dulden... Wir erklärten, daß wir keinen Vermögenden in den Klassenraum lassen würden, der nicht irgendwelche Lebensmittel an uns abgäbe... Wir verteilten die Lebensmittel unter die völlig abgemagerten Schüler. Bald setzten alle Klassen des Gymnasiums dieses System durch. Darum gab es in diesem Jahr noch keine Opfer.«


Und heute, da Griechenland zur Europäischen Union gehört, erzählen griechische Schulkinder wieder, dass Freunde in ihrer Klasse vor Hunger in Ohnmacht fielen.

Gibt es nicht genügend zu Essen in Europa? Gibt es nicht genügend Wohnraum, um den immer mehr werdenden Obdachlosen in Griechenland ein Zuhause zu geben?


Doch es gibt. Aber die Regierenden Europas wollen nicht helfen, denn sie verstehen die Europäische Union nicht als Zusammenschluss der Völker, sondern der Konzerne und Banken.


Als Manolis Glezos am 31. Mai 1941 gemeinsam mit Apostolos Siandas vor den Augen der deutschen Besatzer die Hakenkreuzfahne von der Akropolis entfernte, ahnte er wohl nicht, dass er 71 Jahre später, gemeinsam mit Mikis Theodorakis auf einer Kundgebung gegen das von Deutschland angeführte Spardiktat teilnehmen wird und sie beide dabei von Reizgas zu Boden geworfen werden.


Wir meinen, Solidarität mit Griechenland sieht anders aus und fragen, wann zahlt Deutschland den Griechen das zurück, was während der Besatzungszeit gestohlen wurde?!


Sabine Kühnrich


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Sabine Kühnrich

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