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Das Mafia-Paradies – Kuba vor der Revolution von 1959

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(Deutschland, 2012, 105 min.) WDR
Regie: Bernhard Pfletschinger, Hans-Peter Weymar
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Vor der so­zia­lis­ti­schen Re­vo­lu­ti­on auf Ku­ba herrsch­te das dik­ta­to­ri­sche Re­gime von Ge­ne­ral Ful­gen­cio Ba­tis­ta y Zaldívar auf der Ka­ri­bi­kin­sel. Un­ter sei­ner Herr­schaft blühten Dro­gen- und Waf­fen­han­del, Kor­rup­ti­on, Spiel­ka­si­nos und Pro­sti­tu­ti­on. Be­trie­ben wur­den die dunklen Geschäfte von ver­schie­de­nen Ma­fia-Or­ga­ni­sa­tio­nen.

 

Während die Ma­fia-Bos­se und der Ba­tis­ta-Clan im­mer rei­cher wur­den, hun­ger­te die ku­ba­ni­sche Be­völ­ke­rung. Doch trotz staat­li­cher Re­pres­si­on wuchs die re­vo­lu­ti­onäre Stim­mung un­ter den Ku­ba­nern. Und zum Jah­res­be­ginn 1959 setz­ten Fi­del Ca­stro, Er­ne­sto »Ché« Gue­va­ra und ih­re Ge­nos­sen dem dro­hen­den Ma­fia-Staat ein En­de.

 

Im März 1952 riss Ge­ne­ral Ful­gen­cio Ba­tis­ta y Zaldívar durch einen Mi­li­tär­putsch mit Hil­fe des ame­ri­ka­ni­schen Ge­heim­diens­tes CIA die Macht auf Ku­ba an sich. Da­nach hätte der In­sel­staat ei­ne der zahl­rei­chen, von Wa­shing­ton kon­trol­lier­ten Mi­li­tär­dik­ta­tu­ren im Hin­ter­hof der USA wer­den kön­nen. Aber un­ter Ba­tis­ta wur­de dar­aus mehr: Es ent­stand ein Ma­fia-Staat. Bos­se der ita­lo-ame­ri­ka­ni­schen »Co­sa No­stra« wie Lucky Lu­cia­no oder San­to Traf­fi­can­te so­wie der Chef der jü­disch-ame­ri­ka­ni­schen »Kos­her No­stra«, Mey­er Lans­ky, konn­ten sich un­ter Ba­tis­ta im ku­ba­ni­schen Staats­ap­pa­rat ein­nis­ten und Ha­van­na in die Welt­stadt des Glück­spiels, des Dro­gen- und Waf­fen­han­dels, der Geld­wä­sche und der Pro­sti­tu­ti­on ver­wan­deln. Ku­ba wur­de, sagt der US-ame­ri­ka­ni­sche Po­li­to­lo­ge Karl E. Mey­er, »zum Bor­dell der USA«. Hun­dert­tau­sen­de Ame­ri­ka­ner wur­den mit Bil­lig­flügen in die Spiel­ca­si­nos, Ka­ba­retts, Por­no­ki­nos und in die mit Pro­sti­tu­ier­ten gut ver­sorg­ten No­bel­ho­tels ge­lockt und dort aus­ge­nom­men. Die Mil­lio­nen­ge­win­ne ver­schwan­den in den Ta­schen der US-Ma­fia und des Ba­tis­ta-Clans, die Land­be­völ­ke­rung da­ge­gen hun­ger­te. Wi­der­stand ge­gen das Re­gime und sei­ne Ma­fia-Kom­pli­zen wur­de vom staat­li­chen Re­pres­si­ons­ap­pa­rat bru­tal be­kämpft. Trotz­dem ge­lang es den so­zia­lis­ti­schen Re­vo­lu­ti­o­nä­ren schließ­lich mit wach­sen­dem Rück­halt der Ku­ba­ner, zum Jah­res­wech­sel 1958/59 die Macht auf der In­sel zu über­neh­men. Auf Ku­ba hat­te die Ma­fia ih­ren Traum vom ei­ge­nen Staat fast ver­wirk­licht – und nir­gend­wo stürz­te sie tiefer und wur­de ent­schie­de­ner da­von­ge­jagt. Die Do­ku­men­ta­ti­on zeigt, vor wel­chem Hin­ter­grund sich die so­zia­lis­ti­sche Re­vo­lu­ti­on auf Ku­ba voll­zog.

 

Das Mafia-Paradies
Dienstag, 7. August 2012 um 21.40 Uhr auf arte

Wiederholung:
Samstag, 18.August 2012 um 17:00 auf arte

Quelle: arte.tv


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