Am Sonntag, dem 22. April, trafen sich trotz Aprilwetter gegen 400 Vertreter, »normale« Bürger und Antifaschisten aus den Städten Remscheid, Solingen, Wuppertal, Langenfeld, Leverkusen und Düsseldorf und gedachten der 71 Häftlingen, die am 13. April 1945 – kurz vor der Befreiung des Bergischen Landes durch amerikanische Soldaten – durch die Natio­nal­sozia­lis­ten ermordet wurden.

 

Gedenkveranstaltung Wenzelnbergschlucht 2012

 

Es sprach der Bürgermeister aus Remscheid, der den Bogen von damals bis zur heutigen Situation mit den Neonazis schlug. Die Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums nannten die Namen der 68 namentlich bekannten Opfer und legten für sie und die drei bis heute unbekannten Ermordeten je eine Rose nieder.

 

Eindrucksvoll war der Beitrag des Sprechers der VVN-BdA, Werner Faeskorn, der als Vierjähriger die Verhaftung seines Vaters erlebte. Sein Vater war Mitglied der KPD und wurde wegen einer Spende von 1,50 Mark an die Rote Hilfe zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Als der Vater aus Haft, Gefangenenlager und KZ wiederkam, war der Junge 15 Jahre alt. Werner Faeskow erinnerte auch daran, dass bis heute keiner für die Mordtaten des Faschismus verurteilt wurde und viele alte Nazis unbehelligt nach dem Krieg z.T. in alter Funktion weiter machen konnten.

 

Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkstunde vom Lüttringhausener Männerchor 1855 u.a. mit dem Lied der Moorsoldaten und dem Posaunenchor der Evangelischen Kirchgemeinde u.a. mit einer Strophe vom »Kleinen Trompeter«.

Irène Lang

Fotogalerie von Klaus Müller

 


So finden Sie die Gedenkstätte:

 

  • Autobahn A3, Ausfahrt Solingen, in Richtung Solingen auf der Straße Hardt/ Elberfelder Straße, rechts in den Kapeller Weg, Parkmöglichkeit am Friedhof.
  • Aus Solingen kommend über Bonner Straße, Landwehr und Elberfelder Straße, links in den Kapeller Weg.