Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. muss die betrübliche und traurige Nachricht zur Kenntnis nehmen, dass ihr Revisor Herbert Kellner nicht mehr lebt.
Wir sind tief betroffen darüber, dass im Alter von 78 Jahren Herbert Kellner nach schwerer Krankheit am 27. Juni verstorben ist. Unser tiefes Mitgefühl gehört seiner Frau und Mitkämpferin Ruth und den anderen Angehörigen.
Wir sind tief betroffen darüber, dass im Alter von 78 Jahren Herbert Kellner nach schwerer Krankheit am 27. Juni verstorben ist. Unser tiefes Mitgefühl gehört seiner Frau und Mitkämpferin Ruth und den anderen Angehörigen.
Der im Januar 1929 geborene Herbert Kellner erlebte seine Kindheit im Faschismus. Nach der Befreiung von Krieg und Faschismus und den Erfahrungen des täglichen Kapitalismus zog der Elektrikerlehrling die richtigen Konsequenzen. Er wurde Mitglied in der Gewerkschaft, trat der Freien Deutschen Jugend (FDJ, 1947) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD, April 1946) bei.
In Hagen war er einer der aktiven Mitarbeiter in der dortigen FDJ, er gehörte dem Kreisvorstand der Jugendorganisation an und wurde später ihr Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Er trug in dieser Funktion maßgeblich dazu bei, dass die FDJ bis zu ihrem widerrechtlichen Verbot durch die Adenauer-Regierung (26. Juni 1951) ein starker Verband wurde, in welchem die Interessen der Jugend nach Frieden und Völkerverständigung, für eine soziale und humane Gesellschaft Priorität hatten. Neben vielen anderen Aktionen war Herbert auch an der Organisierung des Kongresses der jungen Friedenskämpfer beteiligt, der am 8. Oktober 1950 in Dinslaken stattfand, und bei der von mit Stahlhelmen und Schlagstöcken ausgerüsteten Polizei brutal gegen eine Demonstration der jungen Menschen vorgegangen wurde. Auch bei späteren Aktionen erlebte Herbert, wie die Staatsmacht mit jenen umging, die nicht mehr Kanonenfutter sein wollten und sich deshalb engagierten.
Auch in der KPD wirkte Herbert Kellner in verschiedenen Funktionen und Ebenen – auch nach dem seit 1956 währenden KPD-Verbot.
1968 gehörte Herbert Kellner zu den Kommunisten, die die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) gründeten. In deren Parteivorstand war er jahrelang verantwortlich für das Referat Friedensfragen und internationale Solidarität und war an der Erarbeitung erfolgreicher Grundlagen für die Bündnispolitik der Partei jener Jahre beteiligt. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er auch den Solidaritätsbewegungen mit den Völkern Vietnams und Kubas. Acht Jahre war Herbert als Bezirksvorsitzender der DKP in Rheinland-Pfalz tätig, ehe er nach Bergisch-Gladbach verzog, wo er die schmerzhaften Veränderungen in der Welt und ihre Auswirkungen auf die kommunistische Bewegung erleben musste. Sie führten zwar zur selbstkritischen Überprüfung der Arbeit der Kommunisten, jedoch nicht zur Resignation. Herbert Kellner wirkte hier als Kreisvorsitzender der DKP Leverkusen/Rhein-Berg sowie später als Kreiskassierer. Sein Name steht auch dafür, dass die Betriebszeitung der DKP für die Bayer-Belegschaft „die Pille“, die nach den Ereignissen von 1989/1990 nicht mehr erschienen war, wieder verteilt wurde und eine orientierende Position für die Arbeiter bei Bayer gab.
Obwohl schwer krank, war Herbert auch bei den fünfmonatigen Aktionen der Kolleginnen und Kollegen bei BIS (Bayer) in Leverkusen aktiv. Als Gewerkschafter des DGB-Vorstandes Bergisch-Gladbach, seit seiner Jugend in der IG Metall organisiert und dort in Vertreterversammlungen gewählt, lag ihm die konkrete Arbeiterpolitik am Herzen. Die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen ließen ihn immer wieder nach Möglichkeiten suchen, diese öffentlich zu machen und entsprechende Aktionen zu unterstützen. Bei dem Kampf der Bahnwerker des Ausbesserungswerkes in Opladen (2001–2003) war er zu finden. Ebenso war er maßgeblich daran beteiligt, den streikenden Busfahrern von HBB (2004–2005), Solidarität zukommen zu lassen. Als Funktionär der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. organisierte er nicht nur mehrere Streikversammlungen der Kolleginnen und Kollegen im Hause der Kulturvereinigung Leverkusen e. V., sondern war entscheidend tätig, im Hause eine hoch beachtete Nikolausfeier für die Kinder der Streikenden zu organisieren.
Herbert Kellner war im Vorstand und als Revisor der Kulturvereinigung Leverkusen immer ein Mensch, der sich vehement für das gemeinsame Zusammengehen aller einsetzte – trotz unterschiedlich anderer Auffassungen –, die sich der Verpflichtung verbunden fühlen: alles zu tun, damit der Friede erhalten und die Gesellschaft, die Welt humanistischer wird.
In diesem notwendigen Kampf fehlt uns Herbert nun, in diesem notwendigen Kampf wären seine vielfältigen Erfahrungen nötig gewesen. In diesen Kampf wurde eine Lücke gerissen, die schwer zu füllen ist.
Herbert wir danken Dir!
In Hagen war er einer der aktiven Mitarbeiter in der dortigen FDJ, er gehörte dem Kreisvorstand der Jugendorganisation an und wurde später ihr Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Er trug in dieser Funktion maßgeblich dazu bei, dass die FDJ bis zu ihrem widerrechtlichen Verbot durch die Adenauer-Regierung (26. Juni 1951) ein starker Verband wurde, in welchem die Interessen der Jugend nach Frieden und Völkerverständigung, für eine soziale und humane Gesellschaft Priorität hatten. Neben vielen anderen Aktionen war Herbert auch an der Organisierung des Kongresses der jungen Friedenskämpfer beteiligt, der am 8. Oktober 1950 in Dinslaken stattfand, und bei der von mit Stahlhelmen und Schlagstöcken ausgerüsteten Polizei brutal gegen eine Demonstration der jungen Menschen vorgegangen wurde. Auch bei späteren Aktionen erlebte Herbert, wie die Staatsmacht mit jenen umging, die nicht mehr Kanonenfutter sein wollten und sich deshalb engagierten.
Auch in der KPD wirkte Herbert Kellner in verschiedenen Funktionen und Ebenen – auch nach dem seit 1956 währenden KPD-Verbot.
1968 gehörte Herbert Kellner zu den Kommunisten, die die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) gründeten. In deren Parteivorstand war er jahrelang verantwortlich für das Referat Friedensfragen und internationale Solidarität und war an der Erarbeitung erfolgreicher Grundlagen für die Bündnispolitik der Partei jener Jahre beteiligt. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er auch den Solidaritätsbewegungen mit den Völkern Vietnams und Kubas. Acht Jahre war Herbert als Bezirksvorsitzender der DKP in Rheinland-Pfalz tätig, ehe er nach Bergisch-Gladbach verzog, wo er die schmerzhaften Veränderungen in der Welt und ihre Auswirkungen auf die kommunistische Bewegung erleben musste. Sie führten zwar zur selbstkritischen Überprüfung der Arbeit der Kommunisten, jedoch nicht zur Resignation. Herbert Kellner wirkte hier als Kreisvorsitzender der DKP Leverkusen/Rhein-Berg sowie später als Kreiskassierer. Sein Name steht auch dafür, dass die Betriebszeitung der DKP für die Bayer-Belegschaft „die Pille“, die nach den Ereignissen von 1989/1990 nicht mehr erschienen war, wieder verteilt wurde und eine orientierende Position für die Arbeiter bei Bayer gab.
Obwohl schwer krank, war Herbert auch bei den fünfmonatigen Aktionen der Kolleginnen und Kollegen bei BIS (Bayer) in Leverkusen aktiv. Als Gewerkschafter des DGB-Vorstandes Bergisch-Gladbach, seit seiner Jugend in der IG Metall organisiert und dort in Vertreterversammlungen gewählt, lag ihm die konkrete Arbeiterpolitik am Herzen. Die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen ließen ihn immer wieder nach Möglichkeiten suchen, diese öffentlich zu machen und entsprechende Aktionen zu unterstützen. Bei dem Kampf der Bahnwerker des Ausbesserungswerkes in Opladen (2001–2003) war er zu finden. Ebenso war er maßgeblich daran beteiligt, den streikenden Busfahrern von HBB (2004–2005), Solidarität zukommen zu lassen. Als Funktionär der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. organisierte er nicht nur mehrere Streikversammlungen der Kolleginnen und Kollegen im Hause der Kulturvereinigung Leverkusen e. V., sondern war entscheidend tätig, im Hause eine hoch beachtete Nikolausfeier für die Kinder der Streikenden zu organisieren.
Herbert Kellner war im Vorstand und als Revisor der Kulturvereinigung Leverkusen immer ein Mensch, der sich vehement für das gemeinsame Zusammengehen aller einsetzte – trotz unterschiedlich anderer Auffassungen –, die sich der Verpflichtung verbunden fühlen: alles zu tun, damit der Friede erhalten und die Gesellschaft, die Welt humanistischer wird.
In diesem notwendigen Kampf fehlt uns Herbert nun, in diesem notwendigen Kampf wären seine vielfältigen Erfahrungen nötig gewesen. In diesen Kampf wurde eine Lücke gerissen, die schwer zu füllen ist.
Herbert wir danken Dir!
Manfred Demmer, stellvertretender Vorsitzender der Kulturvereinigung Leverkusen e. V.