Köln Porz-Wahn, 8. September 2007. Vor der Luftwaffenkaserne der Bundeswehr gab es am Samstagmorgen eine Demonstration und Kundgebung zum Gedenken an die dort vor 90 Jahren ermordeten Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbes.
Foto von Reinhard Linse
Unter den zahlreichen Teilnehmern befand sich der Bundestagsabgeordnete Gert Winkelmeier, Mitglied des Verteidigungsausschuss. Die Bundeswehr hatte nur einer kleinen Delegation den Zutritt zu den auf ihrem Gelände befindlichen Gräbern gestattet. Ursprünglich war dort die Gedenkfeier geplant und beantragt, vom
Verteidigungsministerium aber verboten worden.Am 5. September vor 90 Jahren wurden Max Reichpietsch und Albin Köbis auf Grund eines Urteils der kaiserlichen deutschen Militärjustiz auf dem Gelände der Kaserne in Köln-Wahn hingerichtet. Ihnen wurde vorgeworfen, sich führend an einer Meuterei auf zwei Schiffen der kaiserlichen Marine beteiligt zu haben.
Die Matrosenbewegung entstand aus Protest gegen die miserable Verpflegung der Mannschaften, politisierte sich dann stärker, auch durch Verbindungen zu den Werftarbeitern und deren politischen Organisationen.
»Das Nachkriegs-Berlin hat die beiden erschossenen Matrosen Reichpietsch und Köbis mit Straßen geehrt. Dabei wird ihrem gemeinsamen Tod sogar das Straßenbild gerecht: denn an seinem Ende, wo die Fahrbahn des Reichpietschufer in die Von-der-Heidt-Straße übergeht, biegt der Fahrradweg leise in den Schatten der Köbisstraße ab.« [Kreuzberger Chronik]
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