Denkmal für Bayerarbeiter
Erster Weltkrieg: Am 27. Januar 1917 waren im Bayerwerk Flittard, in dem Sprengstoff verarbeitet wurde, sibirische Temperaturen. Das Thermometer zeigte 21 Grad minus. In einem Leitungskrümmer war Trinitrotoluol (TNT) – der Stoff für die Sprenggranaten – eingefroren. Ein Meister versuchte die Vereisung durch Hammerschläge zu lösen. 60 000 Kilogramm TNT flogen in die Luft, töteten acht Arbeiter, verletzten Hunderte, zerstörte das Flittarder Werk und weitere Anlagen in Leverkusen. Für die Opfer wurde hier auf dem Manforter Friedhof ein großer Stein errichtet.
Der Filmregisseur Kurt Maetzig gestaltete diese Szene in seinem die Geschichte der IG Farben behandelnden Film »Rat der Götter« zu einem aufrüttelnden und mahnenden Appell gegen das mörderische und friedensgefährdende Profitstreben der Chemieindustrie. Dieses Denkmal steht in unmittelbarer Nähe der Grabstätte der Familie Duisberg, deren Oberhaupt Carl als Bayer-Generaldirektor und IG-Farben-Boss diese Geschäftspolitik vorantrieb.
Quelle: Manni Demmer | Kulturvereinigung Leverkusen e.V.
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Alternative Stadtspaziergänge durch Leverkusen, Vorschlag Nr. 1«