Presseinformationen
der Kulturvereinigung Leverkusen e.V.
2005


 

Pressemitteilung 23. Januar 2005  

Nazizusammenrottung in Leverkusen

Pressemitteilung vom 5. April 2005
 

60. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus
»Aus der Geschichte lernen«

Presseinformation vom 9. April 2005
 

Zum Tode des Schriftstellers Max von der Grün

Presseinformation vom 15. April 2005
 

Offener Brief an Oberbürgermeister Ernst Küchler
zum städtischen Engagement bei Wenzelnberg-Gedenkkundgebung

Presseinformation 17. September 2005  

Frage an Bundestagskandidaten

Pressemitteilung 28. September 2005  

Der Historiker Günter Judick informierte über das Leben des Arbeiterfunktionärs Fritz Schulte

Pressemitteilung 1. November 2005  

Jahreshauptversammlung der Kulturvereinigung Leverkusen e. V.

Pressemitteilung 1. November 2005  

Antifaschistische Filmtage:
Ein deutsches Schicksal: Kaplan Joseph Rossaint


Pressemitteilung 1. November 2005
Antifaschistische Filmtage

»Ein deutsches Schicksal: Kaplan Joseph Rossaint«

Im Rahmen der »Antifaschistischen Filmtage« fand gestern Abend die Vorführung des 1987 entstanden und im WDR gesendeten Films »Ein deutsches Schicksal: Kaplan Joseph Rossaint« statt. Der Beitrag schildert das Leben des konsequenten Antifaschisten Joseph Rossaint, der aus christlicher Überzeugung auch mit Kommunisten den Widerstand gegen die Nazis aufnahm. 1937 in dem großen Berliner Katholikenprozess zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt, erlebte er das Ende der Naziherrschaft im Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen. Dort war er wie andere Antifaschisten im April 1945 durch einen Befehl des Reichssicherheitshauptamtes und des Oberbefehlshabers des Ruhrkessel, Generalfeldmarschall Model zur Liquidierung vorgesehen und sollte – wie 71 Menschen – in der Wenzelnberg-Schlucht bei Langenfeld ermordet werden. Durch beherztes Handeln gelang es dem Remscheider Zuchthaus-Direktor ihn und andere vor der Ermordung zu bewahren.

Die Erfahrungen aus jener Zeit ließen Joseph Rossaint zu einem konsequenten Kämpfer gegen die Anfang der fünfziger Jahre auftretenden Refaschisierung in der Bundesrepublik werden und jahrelang Führungsfunktionen (bis zu seinem Tode 1991) als Ehrenpräsident der VVN/Bund der Antifaschisten ausüben.

Bei dem Filmabend war auch der Autor des Film, Wilfried Viebahn, anwesend, der aus seiner Sicht noch Hinweise auf diese antifaschistische Persönlichkeit gab. Sein Eindruck, dass Rossaint darunter gelitten habe, dass er ein » Priester ohne Gemeinde« war – weil er sich nicht, wie es die Amtskirche von ihm verlangt hatte, von seinen kommunistischen Mithäftlingen zu distanzieren bereit war – fand dank Aussagen eines Zeitzeugen Bestätigung. Der Bergisch-Gladbacher Katholik hatte Rossaint nach 1945 kennen gelernt und war zu verschiedenen Zeitläufen mit ihm zusammengetroffen. Die Schilderungen des Zeitzeugen vertieften die Eindrücke des Films und hinterließen bei einer großen Teilnehmerschar tiefe Eindrücke.

Im Rahmen ihrer »Antifaschistischen Filmtage« zeigt die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. am Mittwoch, dem 2. November den Dokumentarfilm: »Endlösung«.

Abgeschlossen wird die Reihe am Dienstag, 8. November, um 19.30 Uhr im Hause der Kulturvereinigung Leverkusen e.V., Am Stadtpark 68, mit der Vorführung der Dokumentarfilme »Wie ich Göring eine Tomate an den Kopf warf« und »Leyland«.

Während der erste Film über die Verweigerung einer Frau aus einfachen Verhältnissen berichtet, befasst sich der zweite mit dem Chemiker Robert Ley, dessen Nazikarriere in Wiesdorf begann und mit Bayer/IG Farben verbunden ist. Im Anschluss an die Filme – zu denen kein Eintritt erhoben wird – besteht die Möglichkeit der Diskussion.

Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. lädt für Samstag, den 5. November, um 15 Uhr in die städtische Musikschule Leverkusen, Friedrich-Ebert-Straße 41, zu einem Gedenkkonzert für die Leverkusener Opfer des Faschismus ein. Dort wird Georg Klemp die Klaviersonate Nr. 7 von Victor Ullmann aufführen, der im Oktober 1944 im KZ Auschwitz umkam. Auch zu dieser Veranstaltung wird kein Eintritt erhoben.

Gemeinsam mit anderen antifaschistischen Initiativen und Persönlichkeiten ruft die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. die Bürgerinnen und Bürger Leverkusens am 9. November zur Teilnahme an der städtischen Gedenkveranstaltung am Platz der Synagoge in Opladen auf sowie am Abend zur Antifaschistischen Gedenkdemonstration, die um 18.30 Uhr an der Bahnhofstraße in Opladen beginnt.

 
Seitenanfang

Pressemitteilung 1. November 2005
Jahreshauptversammlung der Kulturvereinigung Leverkusen e. V.

Aktivitäten diskutiert – neue Arbeitsvorhaben beraten

Auf ihrer Jahreshauptversammlung am 29. Oktober diskutierten die Mitglieder der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. die in einem unfangreichen Rechenschaftsbericht nieder gelegten Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre und berieten neue Arbeitsvorhaben.

Dazu zählen in der nächsten Zeit das Gedenkkonzert für Leverkusener Opfer des Faschismus am kommenden Samstag, dem 5. November (15 Uhr), in der Musikschule der Stadt Leverkusen sowie die Ehrung des früheren Landesministers, Landtags- und Bundestagsabgeordneten der KPD, Hugo Paul, zu seinem 100. Geburtstag am 25. November (19.30 Uhr). Zudem wird sich die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. wie in den Vorjahren an der antifaschistischen Demonstration zum Gedenken der Opfer von Faschismus und Krieg am 9. November (18.30 Uhr, Bahnhofstraße, Opladen) beteiligen.

Für das nächste Jahr sind unter anderem eine antifaschistische Filmnacht zum Gedenktag am 27. Januar sowie Veranstaltungen zum 50. Todestag von Bertolt Brecht, zum 70. Jahrestag des Kampfes um Spaniens Freiheit, zum 60. Jahrestag der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen, zum 50. Jahrestag des KPD-Verbots, zum 60. Jahrestag der Gründung des Demokratischen Kulturbunds geplant. Zum 60. Jahrestag der Neugründung der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. steht ein Sommerfest auf dem Plan.

Aus der Mitgliederversammlung heraus kam die Anregung, Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen bei Agfa zu üben. Außerdem wurden die klaren Aussagen der Arbeiterwohlfahrt gegen das Kienbaum-Sparkonzept der Stadt Leverkusen begrüßt und alle Aktivitäten gegen diese »nur« die Bürger belastenden Sparmaßnahmen zu unterstützen.

Zudem wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand. Diesem gehören an: als 1. Vorsitzender Horst Wilhelms, als 2. Vorsitzender Manfred Demmer, als Kassiererin Elke Winter-Malzkorn, als Beisitzer Walter Malzkorn sowie als Schriftführer Marcel de Jong.

Dem ausscheidenden 2. Vorsitzenden Karl-Heinz Schulze wurde für seine verdienstvolle Mitarbeit herzlich gedankt.

 
Seitenanfang

Pressemitteilung 28. September 2005
Der Historiker Günter Judick informierte über das Leben des Arbeiterfunktionärs

Fritz Schulte

Einen interessanten Abend zur Stadtgeschichte sowie zur Geschichte der kommunistischen Arbeiterbewegung erlebten die Teilnehmer einer Veranstaltung der Kulturvereinigung Leverkusen e.V.. Der Historiker Günter Judick aus Velbert  nahm anlässlich des 75-jährigen Stadtjubiläums  die Zuhörer auf den Lebensweg des Wiesdorfer Kommunalpolitikers Fritz Schulte mit. Der Kommunist, der auch die Arbeiterwähler aus Leverkusen im Landtag und im Reichstag vertrat, wurde bisher sowohl von der Stadtgeschichte – vor Jahren wurde ein Bürgerantrag zu seiner Ehrung von der Ratsmehrheit abgelehnt –, wie in der Geschichtsschreibung der kommunistischen Bewegung als Unperson gehandelt.

Dabei war sein Wirken immer davon geprägt, die Interessen der einfachen Menschen in den Vordergrund der politischen Arbeit zu stellen. Konsequent handelnd gegen den Faschismus, mit zentralen Leitungsfunktionen in der illegalen Widerstandsarbeit der KPD betraut, geriet er in der Sowjetunion in den Strudel jener schlimmen "Säuberungswellen" unter Stalin, die zu seinem Tod in einem Arbeitslager führte. Günter Judick, der es verstand, das persönliche Schicksal des Wiesdorfer Arbeiterfunktionärs in die historischen damaligen Zeitabläufe und Umstände einzubinden, betonte, daß man sich dieses Menschen erinnern solle, weil sein Leben auch die deutsche Geschichte sichtbar machen würde, aus der man für aktuelle Entwicklungen Schlußfolgerungen ziehen könne.

Im Zusammenhang mit der Herausgabe einer Schrift über die Arbeitergeschichte der Stadt Leverkusen – einer notwendigen Ergänzung zur offiziellen Stadtchronik – wird in der nächsten Woche eine kleine Broschüre über Fritz Schulte  von der Kulturvereinigung herausgegeben. Sie kann für 3 Euro bei der Kulturvereinigung Leverkusen e.V.  erworben werden.  KultLever@yahoo.de

 
Seitenanfang

 Presseinformation 17. September 2005
Brief an die Bundestagskandidaten des Wahlkreises 102 Leverkusen/Köln IV

»Was gedenken Sie konkret gegen weitere Nazizusammenrottungen in Leverkusen zu unternehmen?«

Die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. bat in einem Brief an die Bundestagskandidaten des Wahlkreises 102 Leverkusen/Köln IV Auskunft über Ihre Haltung zu der Rechtsentwicklung und der Tatsache, dass schon dreimal mit juristischem Segen und weitest gehender offizieller Tolerierung sich Neonazis in Leverkusen zusammen rotten konnten. Dem Brief beigelegt war das Flugblatt der VVN-Bund der Antifaschist/Innen »Was Antifaschisten von der Bundestagswahl erwarten«.

Bis zum 17.September 2005 hatte es lediglich der Bundestagsabgeordnete Dr. Richard Loske ( Bündnis 90/ Die Grünen ), die Linkspartei (in Vertretung Ihrer Kandidatin) und der Kandidat Karl Heinz Kunkel ( MLPD ) für nötig erachtet zu antworten.

Mit dieser Haltung offenbaren die »Volksparteien« ihre Ignoranz jenen Menschen gegenüber, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen bereit sind und die sich dem Neofaschismus, der schon eine Blutspur von über 100 Opfern hinter sich herzieht, entgegenzustellen.

Die fatale Politik des Wegsehens wird fortgesetzt, der einstmals groß propagierte »Aufstand der Anständigen« verkümmert zu einem »Zustand der Unzuständigen«.

In den drei Antworten wird – so stellt die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. fest – die ernste Sorge über die weitere Rechtsentwicklung sichtbar. Hinsichtlich der konkreten Maßnahmen dagegen, finden sich unterschiedliche Vorschläge, die jedoch im Kampf gegen den Neonazismus hilfreich sein können.

Die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. spricht die Hoffnung aus, dass auf der Grundlage der Antworten es möglich sein muss, noch stärker und aktiver gemeinsam gegen Neofaschismus, Rassismus und Diskriminierungen zu streiten. Auch nach der Wahl innerhalb – wie außerhalb des Parlaments.

In Leverkusen wird die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. – gemeinsam mit allen anderen antifaschistische gesinnten Menschen – nicht wegsehen und mithelfen die Front gegen Rechts verstärken zu helfen.

Seitenanfang

Presseinformation vom 15. April 2005
Das Vorstandsmitglied der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. und Autor der Broschüre »Zur Geschichte des Mahnmals und der Gedenkveranstaltungen am Wenzelnberg«, (2002) Manfred Demmer wandte sich heute in einem »Offenen Brief« an den Leverkusener Oberbürgermeister Ernst Küchler

Offener Brief an Oberbürgermeister Ernst Küchler zum städtischen Engagement bei Wenzelnberg-Gedenkkundgebung

Leverkusen gehört gemeinsam mit den Städten Langenfeld, Solingen, Remscheid und Wuppertal, sowie der VVN – Bund der Antifaschisten zu den Ausrichtern der jährlichen Gedenkveranstaltungen am Wenzelnberg bei Langenfeld. Hier waren am 13. April 1945 – wenige Stunden vor der Beendigung des Krieges – noch 71 Häftlinge aus bergischen Haftanstalten von der Gestapo ermordet worden.

Seit 1946 finden alljährlich an der Mordstätte diese von vielen Bürgern besuchte Gedenkveranstaltungen statt.In dem Brief nimmt Manfred Demmer zur Tatsache Stellung, daß es offenbar die Stadt Leverkusen nicht für nötig erachtete, öffentlich für diese Manifestation - die dieses Jahr am Sonntag den 17. April um 11 Uhr stattfindet – zu werben. Er kritisierte das fehlende Engagement der Stadt Leverkusen, öffentlich dafür aktiv zu werden. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass unter den Ermordeten auch ein Leverkusener Bürger war, Theodor Schmidt, dessen Ehrung anlässlich des 60. Jahrestages des Verbrechen und des 75. Geburtstages der Stadt überfällig wäre. Demmer dankte der Stadt Langenfeld, die eine Anregung von ihm aufgriff und ganzjährige Informationstafeln über diese Gedenkstätte aufstellen will.
Er informierte weiterhin darüber, dass er den Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW gebeten habe, die Wenzelnbergschlucht in die Gedenkstättenliste aufzunehmen.

Seitenanfang

Presseinformation vom 9. April 2005

Zum Tode des Schriftstellers Max von der Grün

Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. – eine Vereinigung, die aus der Arbeiterkultur- und -sportbewegung der Weimarer Republik hervorgegangen ist – hat mit Betrübnis vom Ableben des Schriftstellers Max von der Grün Kenntnis genommen.
Mit Max von der Grün verliert die demokratische und antifaschistische Bewegung eine gewichtige Stimme, die sich durch ihre vielfältigen Werke zu Wort meldete.

Und nicht nur in seiner Arbeit wurde sein humanistisches Bewusstsein sichtbar. In Erinnerung wird bleiben, dass er bei antifaschistischen Aufrufen und Aktivitäten mitwirkte (wie zum 60. Jahrestag der faschistischen Machtübertragung 1993 in Düsseldorf und bei der Jury des Günther-Weisenborn-Literaturpreises der VVN) sowie demokratische Initiativen unterstützte.

So hatte er 1994 den Bürgerantrag eines Vorstandsmitgliedes unserer Vereinigung zur Benennung einer Straße nach dem antifaschistischen Schriftsteller Günther Weisenborn in Leverkusen-Opladen unterstützt. Jahre später wurde dann diese Forderung von der Stadt umgesetzt.
Max von der Grün, der mit Romanen wie »Irrlicht und Feuer« und, »Stellenweise Glatteis« Themen der einfachen Menschen literarisch verarbeitete und den Leser durch milieugetreue Schilderungen und spannende Erzählweise fesselte; Max von der Grün, der mit »Vorstadtkrokodile« beste, humanistische Literatur für Kinder und Jugendliche beisteuerte; Max von der Grün, der mit Erzählungen wie »Am Tresen gehen die Lichter aus« dazu beitrug, Menschen zum Nachdenken zu bringen, aktiv zu werden dafür, dass die Lichter für die Menschen in Stadtteilen und der Welt nicht ausgehen mögen; Max von der Grün hat sich um eine demokratische, humanistische Gesellschaft in unserem Lande verdient gemacht. Seinen Intentionen folgend wird die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. weiterhin bemüht sein, mit ihren bescheidenen Mitteln an der Verwirklichung dessen mitzuwirken.

Seitenanfang

Pressemitteilung vom 5. April 2005
60. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus

»Aus der Geschichte lernen«

Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe zum 60. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus hatte die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. russische Gäste eingeladen. Vor einem interessierten Publikum nahmen sie unter dem Motto: »Aus der Geschichte lernen« Stellung zum Thema. Prof. Dr. Abdulchan Achtamajan, Prof. Dr. Wladimir Naumow aus Moskau und der ehemalige Botschaftsrat Dr. Anatoli Popow machten in ihren Eingangsstatements ihre Erfahrungen mit dem Krieg, mit dem Faschismus, mit der Nachkriegsordnung und Schlussfolgerungen für heute sichtbar.

Prof. Achtamajan setzte sich besonders mit Geschichtsverfälschungen auseinander, die nicht nur in Deutschland über den Krieg und den faschistischen Terror verbreitet werden, sondern auch zunehmend in Medien in Russland zu finden sind. Prof. Naumow, der als 13-Jähriger zur Zwangsarbeit nach Bielefeld verschleppt wurde und der wie die beiden anderen Teilnehmer am Gespräch anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag 326 in Stukenbrock in Deutschland weilte, schilderte seine Erlebnisse, die vom Revisor der Kulturvereinigung, Vladimir Visch übersetzt wurden.

Anatoli Popow berichtete u. a. von den Zuständen im heutigen Russland, wo ein hoher Prozentsatz – dabei jene, die bei der Befreiung vom Faschismus mitwirkten und halfen, dem unmenschlichsten Krieg der Geschichte ein Ende zu bereiten – am Rand des Existenzminimums lebten.

Walborg Schröder, Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein/Ruhr – dank deren Vermittlung der Besuch zustande kam – hatte ebenfalls die soziale Situation mancher Veteranen geschildert. Die Teilnehmer diskutierten die Beiträge; bei allen wurde sichtbar, dass die Lehren der vergangenen Jahrzehnte von vielen gezogen wurde, die sich aktiv in der Friedens- und der Antifa-Bewegung engagieren.

Der Vorstand der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. stellte als sichtbaren Ausdruck der Solidarität 300 Euro für die Veteranen zur Verfügung.

Seitenanfang

Pressemitteilung 23. 1. 2005

Nazizusammenrottung

In einer Erklärung wendet sich die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. gegen die von der Stadt und der Polizei genehmigte Nazizusammenrottung am 29. 1. 05 in Leverkusen.

In Anschreiben an überörtliche und örtliche Persönlichkeiten und Vereine wird zur Solidarität mit den Antifaschisten in Leverkusen aufgerufen. Dem Brief beigelegt ist ein Kommentar des Direktors der Stiftung »Topographie des Terrors« in Berlin, Andreas Nachama, in dem er unter dem Titel »Immer wieder: wie konnte es dazu kommen?« historische und aktuelle Ausführungen macht.

Die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. ist – wie bereits im November 2004 – aktiver Teil der antifaschistischen Gegenaktivitäten und ruft zur Teilnahme an der Demonstration und Kundgebung am 29. 1. um 9.30 Uhr vor dem Rathaus auf.

Sie begrüßt den Beitrag, den die Schauspielerin Iris Berben am 27. 1. 05 im Forum zur Thematik leistet und hofft auf Impulse für die immer wichtiger werdende antifaschistische Arbeit.

Als eigenständiger Beitrag zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz und des 72. Jahrestages der Machtübertragung führt die Vereinigung in ihrem Hause eine Ausstellung unter dem Titel: »Im Viereck Istanbul, Warschau, Amsterdam, Gibraltar – Jüdische Friedhöfe im Europa des ausgehenden 20. Jahrhunderts« durch.

Die Eröffnung findet am Freitag, dem 28. Januar um 19.30 Uhr in Anwesenheit des Fotografen Harald Friese statt, der diese 76 Fotos mit Erläuterungen als kulturpolitischen Beitrag zur aktuellen Debatte verfasste. Den musikalischen Rahmen gestaltet Anne Lennertz.

Die Ausstellungseröffnung wird komplettiert durch einen Lichtbildervortrag von Martin Sauter aus Mettmann über die Situation von jüdischen Friedhöfen in unserem Land. Die Ausstellung kann bis zum 20. Februar besichtigt werden von dienstags bis freitags 16 bis 22 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung (Telefon 0214–45418).

Am Sonntag, den 30. Januar 2005 wird von der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. anlässlich der Gedenktage am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Manforter Friedhof ein Blumengebinde niedergelegt. Diese Ehrung ist eingebettet in den »antifaschistischen Stadtspaziergang – Vom ‚Volkshaus' zu den Gräbern der Opfer des Faschismus«. Dieser Stadtführer ist auch in Schriftform bei der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. erhältlich.

 

 

 

 

Seitenanfang

- Kulturvereinigung Leverkusen e.V. - Am Stadtpark 68 - 51373 Leverkusen - KultLever@yahoo.de
Für den Inhalt externer Links sind wir nicht verantwortlich.