Presse-Informationen
der Kulturvereinigung Leverkusen e.V.
2007


  Gedenktag für die Nazi-Opfer
75. Jahrestag der Hitler-Rede im Industrieclub
  Konzertveranstaltung am Samstag, 10. März 2007
in der Musikschule in Leverkusen
Akademischer Männerchor des Moskauer Physikalischen Instituts (MIFI) gastiert am 11. Mai 2007 in Leverkusen
  Hakenkreuzschmierereien in Leverkusen
  Stimmungsmache gegen Kritiker des G 8 Treffens
  Musik verbindet die Völker und dient dem Frieden
  Zu dem Rückzug des Bayer-Konzerns aus dem Sport-Sponsoring

Stellungnahme des stellvertretenden Vorsitzenden der Kulturvereinigung Leverkusen e.V., Manfred Demmer

Zu dem Rückzug des Bayer-Konzerns
aus dem Sport-Sponsoring

Immer deutlicher wird, dass die Konzern-Bosse von Bayer noch rigoroser als zuvor sichtbar machen wollen, wer die Herren sind – nämlich sie. Wie schon bei dem Umbau des Konzerns, der nur dazu diente die Verwertungsbedingungen für die Nutznießer – jene kleine Handvoll Großaktionäre und Banker – zu verbessern, während sie den Arbeiter und Angestellten, die durch ihre Arbeit den Höchstprofit schufen und damit ihr Handeln ermöglichten, mit Lohnverzicht, Arbeitszeitverlängerung und Arbeitsplatzverlust drohen.

Wenn sich also dabei schon der Konzern nicht davon abhalten ließ – obwohl eindeutige Bestimmungen der Landesverfassung von NRW das Wohl der Menschen über den wirtschaftlichen Besitz stellen – wenn also solche Verfassungsbestimmungen die Bosse nicht jucken ( und offenbar ihnen wohl gesonnene Politiker auch nicht ), was kümmert sie da eine oft genannte Tradition, die es im übrigen auch nur gegeben hat, weil der Bayer-Konzern sich davon Vorteile erhoffte. Folgerichtig machen Wenning und die anderen hoch bezahlten Geschäftsführer des Bank- und Industriekapitals klar, das Bayer sich ab Sommer 2008 aus der Sportwerbung in den Bereichen Basketball, Handball, Volleyball sowie in der Leichtathletik mittelfristig zurückziehen und im Profisport ausschließlich auf Fußball konzentrieren wird. Dieses erneute Beispiel zeigt, was das hoch gelobte Sponsoring in Wirklichkeit ist, ein finanzielle Fessel, die je nach Meinung des „Gönners“ genutzt werden kann. Anders als beim Mäzenatentum, so wird Sponsoring lexikalisch definiert, bei dem keine direkte ökonomische Nutzenerwartung vorherrscht, basiert das Sponsoring auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit.

Wo bitte ist hier das Prinzip der Gegenseitigkeit? Bayer verkündet, (zu fragen ist: hat es Gespräche gegeben?) und die Vereine, die Sportler haben sich nach der Entscheidung dieser Handvoll sich mächtig dünkender Wirtschaftsbosse zu richten.
Und erneut muss man feststellen, wie die Stadt am Tropf des Globalplayers hängt, wie blamabel die Reaktionen der lokalen Politik darauf sind. Jene Kommunalpolitiker, die ja eigentlich die Interessen der Bürger im Auge haben müssten, ergehen sich wieder einmal in alt bekanntem Betroffenheitsgesäusel. Der Oberbürgermeister sieht die Entwicklung „mit großer Sorge“ möchte „allerdings zunächst den positiven Aspekt erwähnen“. Gemeint sind jene Passagen in der Bayer-Erklärung wo man von der Förderung des Breiten-Jugend und Behindertensports spricht. (Das macht sich gut und verpflichtet erstmal zu gar nichts, angesichts der Erfahrungen mit Erklärungen von Bayer, die manchmal nicht das Papier wert waren, auf dem sie veröffentlicht wurden). Der Herr OB findet das aber „bemerkenswert“. Und der CDU-Fraktionschef meint, dass ein solcher Einschnitt zwar schmerzhaft sei und dem Image der Stadt schade, doch man müsse die Entscheidung eben hinnehmen. Und dieser Herr weiß auch schon, wie man darauf reagieren muss, durch verstärktes Engagement von Bürgern und Vereinen. Man fragt sich, worüber man sich mehr wundern soll, über jene lockere Akzeptanz mit der ein Politiker fragwürdige Entscheidungen hinnimmt oder die Dreistigkeit mit der wieder einmal mehr der Bürger zum Engagement und damit verbundenen finanziellen Lasten aufgerufen wird? Und das von Leuten, die kaum den Mund aufbekamen, als der Konzern jahrelang Steuerzahlungen zurückhielt und damit die Stadt finanziell in die Krise mitführte! Was bitte, so wird man fragen dürfen, ist eigentlich mit den bei Wahlen groß versprochenen Einsatz für Bürgerinteressen? Wozu sitzen solche Politiker im Rat, wenn diese dort Entscheidungen, die außerhalb des Rates getroffen werden und die Bürger der Stadt tangieren, achselzuckend hinnehmen? Wie bitte schön, sollen die Bürger und die Vereine, die von der Mitarbeit und den Beiträgen der Bürger leben, jene vagen Aussagen verstehen, dass man diesen helfen wolle Sponsoren zu finden, man gleichzeitig aber deutlich macht, das letztendlich sie sich selber zu helfen haben? Und was sind solche Erklärungen eigentlich wert, wenn man sich erinnert, wie der Konzern rücksichtslos schon seit Jahren den „Sozialklimbim“ (so werden erkämpfte Sozialleistungen von manchen Kapital-Geschäftsführern genannt) rasiert, ohne das die kommunalen Politiker aktiv und erkennbar geschlossen Front dagegen machte?

Wir als Kulturvereinigung Leverkusen e.V. erinnern daran, dass wir die Kommunale Politik aufforderten aktiv zu werden, als Bayer bekannt gab, die Kulturförderung in bestimmten Bereichen einzustellen. Damals, am 3. Oktober 2004 erklärten wir u. a.: „Durchgängig wurde und wird das Sponsoring des Konzerns für die ‚Kultur’, für die ‚Landesgartenschau’, ja auch für den ‚Sport’ gelobt. Während also dererlei zu vernehmen war, sannen die Finanzbosse des Konzerns darüber nach, wie sie, die ja rigoros im Betrieb einen Kahlschlag nach dem anderen zu Lasten derer , die durch ihre Arbeit jahrzehntelang Bayer zu einem ökonomischen Riesen werden ließen, durchführen - die Aktionäre noch freudiger stimmen könnten. Und da verfiel man darauf, die dem Konzern positive Schlagzeilen einbringende finanzielle Förderung von Kulturveranstaltungen in Leverkusen zu beenden. Noch sind es „nur“ Kleckerbeträge, gemessen an dem, was an anderer Stelle für die Werbung für den Konzern ausgegeben wird. Jedoch, wenn trifft es und vor allen Dingen, wer sagt, dass nur dies auf der Streichliste steht? Offenbar hat der Konzern größeres vor – nur vor dem Großevent Landesgartenschau – wo man ja auch wieder Lobhudeleien über des Engagement des Chemieriesen vernehmen und auf dessen jahrzehntealter Müllkippe man ab Frühjahr 2005 lustwandeln darf – will man sich nicht mit größerem abgeben. Wer die Politik der Konzern-Bosse verfolgt, wer sieht, wie den Arbeitern und Angestellten im Konzern immer mehr ihre erkämpften Rechte geraubt werden, wie Arbeitsplätze vernichtet, wie soziale Leistungen gekürzt werden und ganz verschwinden, wer an die Schließung der Werkskindergärten, der Bayer-Kaufhäuser u.ä. denkt, wer sich an die Schließung des Duisberg-Bades erinnert, wer dies und anderes erkennt, wird in dem jetzigen Beschluss nur einen weiteren Schritt sehen, dem weitere „Spar“maßnahmen folgen werden“. Jetzt ist es wieder soweit. So wie wir damals gegen die Kulturkürzungen protestierten und die Kulturvereine der Stadt aufforderten gegen die Maßnahmen des Konzerns die Stimme zu erheben, so erklären wir auch jetzt dem großen Globalplayer unseren Protest und fordern die Sportler und ihre Vereine auf ebenfalls ihren Protest deutlich zu machen. Deutlich zu machen gegen solche Sponsoren, die sich nicht dem Prinzip der Gleichheit verpflichtet fühlen. Die Trostpflästerchen der lokalen Größen, dass man bei der Geldgebersuche behilflich sein will (wo ja eigentlich die Stadt mit der Sanierung der Wilhelm Dopatka-Halle schon genug zu tun hat) sollten nicht dazu verleiten sich einlullen zu lassen.

Wie mühselig im Übrigen die Suche nach „Sponsoren“ ist, erleben gerade jene zwei jungen Skater, die eine Protestfahrt für Arbeitsplätze von Augsburg nach Leverkusen machen wollen. Sie werden bei ihrer Rückkehr am 16.Juli 2007 auf der Skaterbahn unter der Stelzenautobahn in Leverkusen begrüßt. Einzelne Personen, kleine Geschäftsleute unterstützen zwar die „Skaterjungs“, doch von den üblichen Sponsoren des großen Geldes, die mit ihrer Reklame bei Sportveranstaltungen sichtbar sind, war bisher nicht zu sehen. Was zugleich deutlich macht – Sponsoring wird nur da geleistet – wo es jenen, die auf dem Geldsack sitzen, nützlich erscheint. Mögen sie dabei auch noch so viele hehren Worte über ihr Sponsoring hinausposaunen Und die heute noch davon profitieren, können morgen diejenigen sein, die von den Entscheidern des Konzerns als „überflüssig“ angesehen werden. Deshalb ist dem Beschluss des Konzerns - der jahrelang hohe Gewinne einfährt - nicht mit Verständnis zu begegnen, sondern mit einer klaren, aktiven Gegnerschaft aller, die jetzt betroffen sind oder morgen betroffen werden.


Presseinformation 13. Mai 2007

Stimmungsmache gegen Kritiker des G 8 Treffens

Ausgehend von einer Stimmungsmache, in der Kritiker des G 8 Treffens in die Ecke des Terrorismus gestellt werden, nahm der stellvertretende Vorsitzende der Kulturvereinigung Leverkusen e.V., Manfred Demmer, auf Anfrage von Leverkusener Globalisierungkritikern Stellung:

Angesichts staatlicher Repression und massiver Stimmungsmache in vielen Medien gegen Aktive, die sich gegen den G 8 Gipfel wenden und für eine gerechtere Weltordnung eintreten, ist die Beschäftigung mit dem Thema nicht nur wichtig, sondern dringend geboten. Den Leverkusenern, die dabei aktiv mitmachen, gehört meine Sympathie. Meinen entschiedenen Protest möchte ich deutlich machen gegen Polizeirazzien der letzten Tage und die Absicht des Bundesinnnenmisters bekannte G 8-Gegner "vorbeugend" zu inhaftieren. Einer Aussage des mecklenburgischen Innenministers zufolge, bis zu 10 Tagen.

Als jemand, der in den sechziger Jahren die damalige "Vorbeugehaft" (gegen Aktive der Friedensbewegung und Gegner der Refaschisierung) mitbekämpfen half, als jemand, dessen Vater vorbeugende "Schutzhaft" bei den Nazi erlebte, kann ich diesem erneuten fragwürdigen Umgang mit unserem Grundgesetz nicht hinnehmen. Deshalb ist es geboten massenhaft gegen diese Entwicklung zu demonstrieren. Dabei begrüße ich ausdrücklich auch, dass der DGB Nord sich mit den Globalisierungsgegnern solidarisiert. "Niemand," so der Vorsitzende des DGB-Nord, Peter Deutschland, "der mit friedlichen Mitteln auf die Fehlentwicklungen in dieser Welt hinweist, darf in die Nähe zu Terroristen gerückt werden."

Und auch gefragt werden darf, angesichts der Erfahrungen mit manchen staatlichen Institutionen ( wie z.B. der Verfassungsschutz bei der neofaschistischen NPD), ob diese nicht in die Stimmungsmache involviert oder sogar führend sind? Und auch gefragt werden muss, welche Rolle die Bundeswehr dabei spielt? Laut einer Meldung der Westfälischen Rundschau, bekommt die Bundeswehr für ihren Heiligendamm-Einsatz 10 Millionen Euro. Seit mindestens 2002 wird sie auf den Kampf gegen "Chaosgruppen wie Globalisierungsgegner" eingestimmt. Alleine die Bundeswehr - die entgegen des Grundgesetzes durch die Politik der letzten Bundesregierungen weltweit agiert und jetzt ebenfalls gegen Verfassungsgrundsätzen im Inneren eingesetzt wird - erhält also 10 Millionen Euro. Und dies angesichts täglicher Lügen, der Staat hätte kein Geld mehr und die Hartz IV-"Empfänger" z.B. müssten den Gürtel enger schnallen.

Auch dagegen protestiere ich und sage meine Unterstützung jenen zu, die sich gegen diese Politik wenden. Bei der Antifaschistischen Landeskonferenz, die vorige Woche Samstag, (5. Mai) in Leverkusen stattfand und zu deren Ausrichter die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. mitgehört, wurde auch diese Thematik behandelt.

In einem Referat führte der Bundessprecher der VVN-Bund der Antifaschisten e.V. Ulrich Sander dazu u.a. aus:
Die Militarisierung des Landes erreicht mit dem neuen Reservistenkonzept „Zivilmilitärische Zusammenarbeit Inneres“ einen neuen Stand. Viele Tausend ehemalige Soldaten werden darin zusätzlich einbezogen. Eine neue extrem rechte Organisation entsteht, - zusätzlich zum Wirken alter und neuer Rechtsextremer in der Bundeswehr. Es geht nicht nur um eine Instrumentalisierung der Bundeswehr zum Einsatz im Innern - es geht auch um die ideologische extrem rechte Beeinflussung der Bevölkerung. Den Geheimdiensten und der Bundeswehr sowie den militaristischen Traditionsverbänden und den Reservistenverbänden wird immer mehr Macht gegeben, um unsere Grundrechte zu beseitigen. Die Friedens- und die Gewerkschaftsbewegung sind demgegenüber bisher weitgehend untätig geblieben. Dabei weisen die Pläne, die ZMZi zum G8-Gipfel erstmals voll zum Einsatz zu bringen darauf hin: Wir leben in einer Zeit ständiger Kriegsvorbereitung und -führung. Das erfordert ständige militaristische Berieselung der Köpfe, - und immer mehr autoritäre Machtausübung der Regierenden.

Dazu in „Macht im Hintergrund“:

„Was sie sich wünschen, das diskutieren sie in ihren Zirkeln, so in der Führungsakademie und in der Clausewitzgesellschaft. Und in den Medien der Bundeswehr wird dann schon mal ein Versuchsballon los gelassen. Von großem Wert sind dafür solche Think Tanks wie das ZAS, das Zentrum für Analysen und Studien der Bundeswehr. Das schreibt die Verteidigungspolitischen Richtlinien von morgen und übermorgen.

Oberst Ralph Thiele, Chef der ZAS, darf dann in den „Informationen für die Truppe“ schon mal ankündigen: „Neue Einsätze sind geprägt von Interventionen mit offensivem Charakter und einer verstärkten Internationalisierung.“ Er macht Feinde in aller Welt aus - und reiht bei den Terroristen und der internationalen Kriminalität auch gleich „Chaosgruppen wie z.B. die Gruppe der Globalisierungsgegner“ ein. (IfdT 3/2002)

Der Übergang vom Frieden zum Krieg sei fließend: „Der eigentlichen Konfliktaustragung folgen lange Phase der Konfliktnachsorge bzw. Konsolidierung.“ „Unterhöhlt“ werden die „klassischen Unterscheidungen zwischen innerer und äußerer Sicherheit sowie Krieg und Frieden“, schreibt der Oberst weiter, der die Bundeswehr auch im Innern einsetzen will zum Schutz „kritischer Infrastruktur“. Den Streitkräften müsse es gelingen, „sich wirksam in einen ressortübergreifenden Verbund von relevanten Sicherheitsinstrumenten einzubringen.“ Polizei, Geheimdienste, Militär - alle hören auf ein Kommando?

Den Wehrpflichtigen möchte der Oberst unbedingt entsprechend seiner Qualifikation - „unabhängig von seinem Alter“ - einsetzen, neue „Miliz- und Reservistenkonzeptionen“ sollen gefunden werden. Der Professor leistet seinen Wehrdienst, bis die neue Chemiewaffe fertig ist? Jedenfalls: „Der Kampf um gebildete Menschen wird deshalb schärfer geführt werden,“ heißt es abschließend bei Thiele. Die Greencard in Form eines Wehrpasses? Der Fachmann aus Asien als Beuteobjekt in militärischen Operationen?


Pressemitteilung 13. Mai 2007

Hakenkreuzschmierereien in Leverkusen

Der Vorstand der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. nimmt die Hakenkreuzschmierereien, die Mitte der Woche in Leverkusen stattfanden, erneut zum Anlass, die politisch Verantwortlichen zum aktiven Handeln aufzufordern. Die Tatsache, dass am Bahnhof Leverkusen-Mitte, an Häuserwänden von Straßen u.a. F.F.Runge-Straße dieses Verbrecherzeichen geschmiert wurde, muss dazu führen, konkretere Maßnahmen zu beraten und durchzuführen. Dies wurde im Übrigen schon seit Jahren in Bürgeranträgen der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. gefordert, so auch im letzten vor einigen Wochen, der auch vom Kulturausbessserungswerk unterstützt wird.

In diesem Zusammenhang muss auch daran erinnert werden, dass in der vorigen Woche, anlässlich der Durchführung der Antifaschistischen Landeskonferenz die neofaschistische Gruppierung "Nationaler Widerstand Leverkusen" aktiv geworden ist und deutlich machte, das Leverkusen keine Insel ist, wo der Ungeist von damals ausgerottet ist. Auch in anderen Bereichen ist feststellbar:

"Der Schoß ist fruchtbar noch - aus dem dass kroch" (Bertolt Brecht)

Es reicht nicht mehr an Gedenktage Reden zu halten. Antifaschismus muss wieder, wie es die Übereinstimmung aller politischen Kräfte nach der Befreiung von Krieg und Faschismus war, alle Bereiche des Lebens und der Gesellschaft durchziehen und zu entsprechendem Handeln führen.


Pressemitteilung 12. Mai 2007

Musik verbindet die Völker und dient dem Frieden

Unter diesem Motto fand am Freitagabend, 11. Mai 2007, in Leverkusen im Saal des Brauhauses „Burghof“, Rathenaustraße, ein Konzert des Akademischen Männerchores des Physikalischen Instituts Moskau (MIFI) statt. Der Auftritt in Leverkusen war der letzte, den der Chor auf seiner Tournee durch die Niederlande und Deutschland absolvierte. Über siebzig Besucher erlebten ein Konzert, das die hohe Qualität des Chores deutlich machte. Zu Beginn hatte Walborg Schröder, Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein/Ruhr e.V. – welche das Konzert gemeinsam mit der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. veranstaltete – den Chor und seine Leiterin Nadeschda Maljawina vor – und die Völker verbindende Note des Konzerts herausgestellt.

Männerchor des Physikalischen Instituts Moskau (MIFI) in Leverkusen
Foto: Reinhard Linse Lupe: größeres Bild


Im Programm waren sowohl Chorpartien von Mozart, Händel und Johann Strauß enthalten als auch russische geistliche Chormusik, amerikanische Spirituals und russische Folklore. Bei einigen Beiträgen traten aus dem hervorragend eingestellten Ensemble Solisten hervor, die ebenfalls ihre Partien mit Bravour meisterten. Entsprechend der Thematik des Abends waren das gefühlvoll, jedoch nicht schwülstig dargebotene „Ave Maria“ von Franz Schubert ein Höhepunkt. Auch der Chorsatz „ Im Wald an der Front“ des russischen Komponisten Blanter wurde würdevoll vorgetragen, galt er doch den Millionen Toten des vom deutschen Faschismus entfachten Zweiten Weltkrieges, wie die Leiterin des Chores in einer Einleitung erklärte und hinzufügte, dass man sich auch heute für den Frieden einsetzen müsse. Der starke Schlussapplaus führte zu mehreren Zugaben, wobei eines der letzten das von Johannes Brahms 1868 vertonte Gedicht „Guten Abend. Gute Nacht“ einfühlsam in deutscher Sprache gesungen wurde.

Im Gespräch mit Besuchern der Veranstaltung, unter denen sich Leverkusener befanden, die in Gesangsvereinen und der Kulturpolitik tätig sind, wurde die hohe künstlerische Qualität des Chores gewürdigt. Auch die Tatsache, dass diese Veranstaltung u. a. von der Kulturvereinigung durchgeführt wurde, in der nicht „radikale Weisen“, wie einer meinte, „gesungen wurden, sondern geistliche Chormusik“ wurde anerkennend festgestellt. Allerdings wurde auch von einigen gefragt, warum man so was nicht mehr hätte publizieren können und was die Stadt dabei unternommen habe. Der Umstand, dass die Stadt noch nicht mal es für nötig befunden hatte, auf eine Bitte der Veranstalter hin, diesen Chor – der u. a. bei der Festveranstaltung zur 50 Jahrfeier der Internationale Atomenergiebehörde in Wien mitwirkte – eine städtische Reverenz zu erweisen, wurde kritisiert. „Dies ist einer KulturStadtLev nicht würdig.“

Foto: Reinhard Linse Lupe: größeres Bild


Presseinformation 23. März 2007

Akademischer Männerchor des Moskauer Physikalischen Instituts (MIFI) gastiert am 11. Mai 2007 in Leverkusen

Auf Einladung der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein-Ruhr wird am 11. Mai 2007, 19.30 Uhr, der Akademische Männerchor des Moskauer Physikalischen Instituts (MIFI) in Leverkusen gastieren. Saal des Brauhauses "Burghof", Rathenaustr. 145

Der Männerchor des MIFI ist in Russland sehr bekannt. Dem Ensemble gehören Physikstudenten und Absolventen des Instituts an. Die musikalischen Leistungen des Männerchores sind mit dem Namen Nadeschda Maljawina verbunden, die den Chor seit 1987 leitet.

In diesem Jahr begeht der Chor sein fünfzigjähriges Bestehen. Die Reihe der Jubiläumsveranstaltungen begann im September 2006 bei der Eröffnung der 50. Generalversammlung der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien. Delegationen aus 140 Ländern der Welt nahmen an der festlichen Eröffnung teil. Der Auftritt des MIFI-Ensembles fand in den österreichischen Medien beachtlichen Widerhall.

Sein goldenes Jubiläum begeht der Chor auf dem Zenit seines Könnens. Davon zeugen zahlreiche Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland. Nach einem glänzenden Erfolg in Malta im Jahre 1993 (1. Preis und Grand Prix) erhielt der Chor Einladungen zu Gastkonzerten nach Österreich, Italien, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Estland, Litauen und Deutschland.

Nadeschda Maljawina
Nadeschda Maljawina

Im Jahre 2003 wurde der Männerchor des MIFI in Kaluga Sieger im Wettbewerb russischer Männerchöre.
Das Repertoire des Chores umfasst ein breites musikalisches Spektrum. Werke aus verschiedenen Zeiten, aller Genres und Stile, Werke aus der Renaissance und anspruchsvolle Chorpartituren der Gegenwart, Volkslieder, russische und ausländische Klassik, geistliche Gesänge aus Ost und West.

Zum 60. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, eines von der progressiven Menschheit begangenen denkwürdigen Ereignisses, hat der Chor eine von historischen Filmaufnahmen begleitete Komposition von Liedern aus den Jahren des Krieges zusammengestellt und war am Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau beteiligt.

In den letzen Jahren tritt der Chor regelmäßig mit den besten Symphonieorchestern des Landes auf. Zum Abschluss seines fünfzigjährigen Jubiläums gibt er am 22. April 2007 im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums ein Solokonzert.
Danach begibt sich der Männerchor zu Gastspielreisen nach Holland und Deutschland, wo am 11. Mai 2007 in Leverkusen erwartet wird und auftritt.

Die Chorteilnehmer, die im Hause der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. übernachten werden, wollen musikalische Botschafter ihres Landes sein und freuen sich auf die Völker verbindende und dem Frieden dienende Begegnung mit den Menschen in den Niederlanden und Deutschland, auf Ihren Besuch in Leverkusen.

[zur Internetseite des Chors] [zur deutschsprachigen Internetseite des Chors]


Seitenanfang

Pressemitteilung 7. Februar 2007

Konzertveranstaltung mit Georg Klemp
Samstag, 10. März 2007
in der Musikschule in Leverkusen

im Anhang übermitteln wir Ihnen ein Plakat, welches für eine Konzertveranstaltung der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. am Samstag, den 10. März 2007 in der Musikschule in Leverkusen wirbt. Bitte entnehmen sie diesem die Einzelheiten des Programms.

Der staatlich geprüfte Klavierlehrer Georg Klemp war schon mehrfach in Leverkusen Gestalter von Konzerten. So unter anderem am 23. März 2002 bei einem Gedenkkonzert zu Ehren des von den Nazis ermordeten kommunistischen Kommunalpolitikers Franz Kail in der Villa Wuppermann. Dort führte er Werke von Johann Sebastian Bach, Frederic Chopin, Samuel Barber, Ludwig van Beethoven und Franz Liszt auf.
Bereits am 25. Mai 2001 begleitete er den Schauspieler Erich Schaffner im Haus der Kulturvereinigung bei seinem Programm "...Alles linke Sachen", das zu Ehren des Schauspielers und "Barrikanden-Taubers" Ernst Busch und aus Anlass des 70. "Geburtstages" des Vereinshauses zur Aufführung kam.
Die Klaviersonate "27. April 1945" von Karl Amadeus Hartmann bildete den Hauptteil eines Gedenkkonzertes im November 2004 in der Musikschule in Leverkusen. Anlass war die Erinnerung an den jungen, von den Nazis hingerichteten Düsseldorfer Pianisten Karlrobert Kreiten.
Georg Klemp

Im Jahr 2005 war Georg Klemp Mitgestalter des "Memorial", jener Gedenkveranstaltung die die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. zu Ehren Leverkusener Antifaschisten veranstaltet. Diese Veranstaltung wurde im Zeichen des 75. "Geburtstages" der Stadt und des 60. Jahrestages der Befreiung von Krieg und Faschismus durchgeführt und u.a. auch von der in Leverkusen bekannten Regisseurin Petra Clemens moderiert. Georg Klemp führte dort "Drei Präludien nach Grafiken von Herbert Sandberg" von Kurt Schwaen und die Klaviersonate Nr. 7 des im KZ Auschwitz umgekommenen Komponisten Victor Ullmann auf.
Georg Klemp gehörte auch zu den Kulturschaffenden, die sich an die Seite der Kolleginnen und Kollegen bei BIS gestellt haben und dies durch ihr Mitwirken an der Solidaritäts-CD der Kulturvereinigung Leverkusen dokumentieren Das nunmehrige Konzert am 10. März findet anlässlich des 180.Todestages von Ludwig van Beethoven statt und steht unter dem Motto: Was haben Beethoven und die Klassiker uns heute noch zu sagen?
Die Eintritt zu der Veranstaltung - zu der besonders die Kolleginnen und Kollegen eingeladen sind, die wie bei BIS, Klinikum und anderswo für ihre Interessen streiten - ist frei, jedoch sind Spenden erwünscht.

pdf-Logo [Plakat]

Seitenanfang

Pressemitteilung 27. Januar 2007

Gedenktag für die Nazi-Opfer
75. Jahrestag der Hitler-Rede im Industrieclub

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und des 75. Jahrestages der Rede Hitlers vor dem Industrieclub in Düsseldorf zeigte die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. am 26. Januar den Film „Das Geschäft“. Dieser Dokumentarfilm entstand Anfang der achtziger Jahre und konnte nur produziert werden durch Solidarität vieler Menschen und Organisationen (u.a. die VVN-BdA Leverkusen), weil eine Förderung des Projekts, sowohl vom Bundesinnenministerium wie vom Land Nordrhein-Westfalen abgelehnt worden war.

Die Dokumente des Films stammten ausnahmslos aus Archiven aus der Bundesrepublik. Klar und verständlich wurde die Tatsache der Förderung der Nazis durch wichtige Teile der Großindustrie und der Banken herausgearbeitet. Die durchweg jungen Besucher der Veranstaltung zeigten sich von dem Film angetan, wenn auch in der anschließenden langen Diskussion viele Fakten hinterfragt wurden.
Mit dieser Filmveranstaltung leistete die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. zugleich einen eigenständigen, begleitenden Beitrag zur der zeitlich begonnenen Aktion der VVN- BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) „nonpd – NPD-Verbot jetzt“ [zur website]
Außerdem wird mit dieser Veranstaltung und Unterstützung der Aktion der VVN ein Beitrag geleistet die 28. Antifaschistische Landeskonferenz vorzubereiten, die im Mai voraussichtlich in Leverkusen durchgeführt werden soll.
rtf-Logo[Pressemitteilung]

Seitenanfang

     
     
 
     
 
     

 

 

 

 

Seitenanfang

- Kulturvereinigung Leverkusen e.V. - Am Stadtpark 68 - 51373 Leverkusen - KultLever@yahoo.de
Für den Inhalt externer Links sind wir nicht verantwortlich.