Symbol: Lila Note.

Der Landesmusikrat NRW fordert von der Schulpolitik in NRW:


  • dass Schule im Vormittags- und im Nachmittagsbereich Freiräume für die Entwicklung von musikalischer Begabung und für das Üben lässt, und
  • dass Schule die Wertschätzung der musikalischen Arbeit von Begabten mit einer vereinfachten Anerkennung von Wettbewerbsleistungen als besondere Lernleistung in den Schulzeugnissen ausdrückt.



Ver­än­der­te Struk­tu­ren schu­li­scher Bil­dung, zu­mal die Ein­füh­rung der Ganz­tags­schu­le und des Ab­iturs nach acht Schul­jah­ren, ver­en­gen den Raum von Kin­dern und Ju­gend­li­chen für die Ent­wick­lung mu­si­ka­li­schen Ta­lents. Das Aus­grei­fen des schu­li­schen Un­ter­richts im Ta­ges­ab­lauf mi­ni­miert die Zeit­räu­me, in de­nen Kin­der und Ju­gend­li­che ge­zielt an Stim­me und In­stru­ment ge­för­dert und ge­for­dert wer­den kön­nen. Und es mi­ni­miert die Pha­sen, in de­nen sie auf krea­ti­ve Wei­se künst­le­ri­sche Aus­drucks­for­men her­aus­bil­den kön­nen.


Auf Grund der ho­hen Zahl täg­li­cher Pflicht­stun­den sind die Schü­ler nicht mehr mo­ti­viert oder viel­fach nicht in der La­ge, zu­sätz­lich Zeit für Mu­sik-Ar­beits­ge­mein­schaf­ten und für das Üben in der Schu­le zu ver­brin­gen – so­fern es die­se gibt. Auch er­schwert die Zahl der Pflicht­stun­den es den Schu­len, at­trak­ti­ve AG-Zei­ten im Stun­den­plan ein-zu­rich­ten. Der ver­dich­te­te Schul­all­tag er­schwert es den Schü­lern sehr, schu­li­sche und au­ßer­schu­li­sche mu­si­ka­li­sche An­ge­bo­te wie In­stru­men­tal- und Vo­kal­un­ter­richt wahr­zu­neh­men.


Seit ei­ni­gen Jah­ren sind in fast al­len Be­rei­chen mu­si­ka­li­scher Bil­dung ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen die­ser Ten­den­zen spür­bar. So stellt der an­er­kannt grö­ß­te Ju­gend­mu­sik­wett­be­werb in Deutsch­land, »Ju­gend mu­si­ziert« rück­läu­fi­ge Teil­neh­mer­zah­len fest. Ein Weg­bre­chen der Spit­ze der Brei­ten­ar­beit zeich­net sich ab. Die Schu­le muss Zeit für die Ent­wick­lung von Be­ga­bung las­sen und Frei­räu­me struk­tu­rell vor­se­hen. Er­for­der­lich ist die Ein­bin­dung von un­ter­schied­li­chen For­men des Vo­kal- und In­stru­men­tal­un­ter­richts. Das Üben ist für die Aus­bil­dung mu­si­ka­li­schen Ta­lents un­ver­zicht­bar und muss sei­nen Platz in der Schu­le fin­den. Die Wert­schät­zung der mu­si­ka­li­schen Ar­beit von Be­gab­ten soll­te sich zu­dem in der ver­ein­fach­ten An­er­ken­nung von Wett­be­werbs­leis­tun­gen als be­son­de­re Lern­leis­tung in den Schul­zeug­nis­sen aus­drü­cken. Das Spie­len ei­nes In­stru­ments und die Aus­bil­dung der Sing­stim­me müs­sen in der all­ge­mein bil­den­den Schu­le neu ver­an­kert wer­den.




Für das Präsidium des Landesmusikrats NRW
Prof. Dr. Werner Lohmann, Düsseldorf, 11. April 2014



Landesmusikrat NRW